Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. zum Internationalen Frauentag 2024

Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. zum Internationalen Frauentag 2024

„Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“ – Die Forderung von Clara Zetkin, der Initiatorin des ersten Internationalen Frauentags, ist leider nach 114 Jahren aktueller denn je. Sicher geglaubte Frauenrechte und feministische Errungenschaften werden in Zeiten von Militarisierung und internationalem Rechtsruck wieder infrage gestellt. Antifeministische Parteien und Narrative, die sexistisch und offen menschenfeindlich sind, werden mehrheitsfähig. Und das, obwohl auch im Jahr 2024 kein Land der Welt die Gleichstellung der Geschlechter verwirklicht hat. Trotz (oder gerade wegen) der Erfolge feministischer Kämpfe werden Frauen weiterhin täglich in ihren Menschenrechten verletzt und sind systematisch von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Allein in Deutschland wurden seit Anfang des Jahres 20 Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet.

Gleichzeitig existieren unzählige Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen, die sich entschlossen und lautstark für eine Gesellschaft ohne Geschlechterdiskriminierung einsetzen. Insbesondere von Frauen und Feminist*innen getragen machen sie auf Missstände aufmerksam, unterstützen Betroffene, fordern bestehende Verhältnisse heraus und stoßen auch in schwierigen Zeiten weltweit Veränderungsprozesse an.

Damit der Einsatz für Geschlechtergleichstellung erfolgreich sein kann, sind starke Bündnisse und Kooperationen essenziell. Bündnisse gegen geschlechtsspezifische Gewalt müssen deshalb gestärkt, ausgebaut und breit unterstützt werden. Nur durch das Zusammenwirken vieler Kräfte können wir (mehrfachdiskriminierte) Frauen vor Gewalt schützen und gewaltvolle Gesellschaftsstrukturen verändern. Nur als Gesellschaft können wir unsere Demokratie vor antifeministischen, rechtsextremen Angriffen verteidigen und allen Menschen in unserem Land ein gewaltfreies Leben ermöglichen. 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. ist Mitglied interdisziplinärer Netzwerke gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt. Wir sind davon überzeugt, dass eine Gesellschaft ohne Geschlechterdiskriminierung nur möglich ist, wenn der Kampf für Geschlechtergleichstellung endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen wird. Deshalb fordern wir zum Internationalen Frauentag, dass sich demokratische Parteien auch in Hinblick auf die EU-Parlamentswahlen entschieden gegen Gewalt an Frauen und Antifeminismus positionieren sowie geschlechtsspezifische Merkmale in künftigen Gesetzesvorhaben stärker berücksichtigen. Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für die Rechte diskriminierter Menschen einsetzen, müssen ausreichend finanziert und in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Auf lokaler Ebene bedarf es zudem weiterer Ressourcen, um Kooperation und Vernetzung zwischen relevanten Akteur*innen vor Ort sicherzustellen.

Für eine demokratische Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts frei und sicher leben können!

Mit freundlichen Grüßen
Bundesarbeitsgemeinschaft Täterabeit Häusliche Gewalt e.V.

 

15.01. – 04.03.2024 – Die Reihe Männer*Palaver 2024

15.01. – 04.03.2024 – Die Reihe Männer*Palaver 2024

Das Münchner Informationszentrum für Männer e.V. (MIM), die Evangelische Stadtakademie München und das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München e.V. (SuB) veranstalten in Kooperation seit über 25 Jahren das Männer*Palaver.

Das Männer*Palaver ist ein hierarchiefreier Austausch unter Männern* jenseits von Klischees. An jedem Abend steht ein Thema im Vordergrund dass in der Männer*runde ergründet wird, ohne Redeliste aber in einer Haltung von Achtsamkeit und Respekt. Jede Perspektive und Sichtweise ist wichtig und wertvoll. Also lasst uns reden! Unabhängig von sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität, Religion oder sozialem Status

Im Jahr 2024 ist das übergreifende Thema: RollenErwartungen

Ort: Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24; Kosten: 2,00/4,00 Euro

15. Januar 2024: Der Coole

Cool heißt wörtlich kühl – also nicht kalt. Das wäre „cold“. Was ist an dem „Coolbleiben“ so attraktiv, dass es als absolut positive Beschreibung für eine Person oder Handlung benutzt wird? Wenn mir kalt ist, friere ich – eventuell zittere ich sogar vor Kälte – dagegen soll ich cool bleiben: wie beim Pokern, wie in Gefahren- oder Stresssituationen. Keiner soll meine Emotion erkennen können, niemand soll mich einschätzen können, ich bleibe cool – also uneinschätzbar. Was hat es mit Männlichkeit zu tun, dass ich meine Emotionen nicht zeige und was heißt es für mich als Mann, dass ich sie kontrolliere oder wegdrücke?

22. Januar 2024: Der Ernährer

Die Erwartung an den Mann war lange, dass er die Hauptverantwortung für den finanziellen Unterhalt der Familie übernimmt. Stimmt das noch? Diese Rolle basiert auf der Vorstellung, dass Männer beruflich erfolgreich sein und ihre Familien versorgen können sollten. Historisch schon immer ein Mythos und aktuell in der Breite der Bevölkerung nicht mehr möglich. Was heißt es, wenn Anspruch und Wirklichkeit nicht (mehr) zusammenpassen?

29. Januar 2024: Der Wettbewerber

Der Drang nach Wettbewerb und Sieg prägt unser Verständnis von Männlichkeit. Sei es im Sport, im Beruf oder anderen Bereichen des Lebens – Männer leben Konkurrenz. Die Rolle des Wettbewerbers betont den Drang nach Erfolg, Dominanz und dem Streben nach Sieg und Anerkennung. Das heißt aber auch, dass es auch Verlierer(innen) geben muss. Die Bedeutung und Folgen von Konkurrenz in der Welt der Männlichkeit werden an diesem Abend unser Thema sein.

5. Februar 2024: Der Potente

Mann kann und will immer … ist nach wie vor die gängige Vorstellung von Männlichkeit im Bereich der Sexualität. Wir werden unterschiedliche Perspektiven auf Liebe, Intimität und sexuelle Erfüllung entwickeln und uns mit Lust, Macht, Befriedigung, Trieb, Liebe, Nähe, Bindung, Abenteuer und vielen anderen Aspekten der Sexualität beschäftigen.

19. Februar 2024: Der Beschützer

Männer sind stark, Männer wollen Gefahren abwehren. An diesem Abend setzen wir uns mit der traditionellen Rolle des Beschützers auseinander und diskutieren, wie sich unsere Auffassung von Sicherheit und Schutz gewandelt hat. Gibt es neue Wege, wie Männer Verantwortung übernehmen und für das Wohl ihrer Gemeinschaften sorgen können?

26. Februar 2024: Der Macher

Er wirkt dominant bis aggressiv, ist nicht zu übersehen, voller Kraft und Energie, wirkt unabhängig, initiativ und durchsetzungsstark. Männer inszenieren sich als Macher: Vom Influencer der sich in der Wildnis aussetzen lässt bis zum Bundeskanzler der medienwirksam ein „Machtwort“ spricht. Es ist eine attraktiv scheinende Rolle, die wir an diesem Abend ausdifferenzieren und hinterfragen werden. Und was ist eigentlich mit den Männern, die keine Macher sein wollen?

4. März 2024: Der Kumpel

Einer für alle – alle für einen! Am letzten Abend unseres Männerpalavers zu „Rollenerwartungen“ tauchen wir ein in die Welt der Freundschaft und Kameradschaft. Wir erkunden die Bedeutung von männlicher Verbundenheit und wie Männer gemeinsame Interessen teilen, Unterstützung finden und Beziehungen aufbauen können.

Kardinal Marx ernennt A. Schmiedel zum Berater

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Das MIM beim FC Bayern München

Das MIM beim FC Bayern München

Gleichbe­rechtigung schützt vor Gewalt!

Gleichbe­rechtigung schützt vor Gewalt!

Münchner*innen zeigen Haltung gegen sexistische Gewalt und Diskriminierung.

Die Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München ruft derzeit mit dieser Kampagne zu mehr Aufmerksamkeit und einer Beendigung der Gewalt gegen Frauen auf. Zentral dabei ist der Begriff der geschlechtsspezifische Gewalt. Diese dient der Abwertung und Unterdrückung von Frauen und Mädchen und der Ausgrenzung von allen Menschen, die nicht in die binäre Geschlechterordnung passen. Die Kampagne zeigt auf, dass der beste Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt der Abbau von Ungerechtigkeiten und Diskriminierung und die tatsächliche Gleichstellung von allen Geschlechtern auf allen Ebenen ist: rechtlich, sozial, ökonomisch, politisch. Jan Vrkoč, Fachkraft für Täterarbeit bei häuslicher Gewalt im MIM, hatte zu diesem Thema einen Gastbeitrag beim Podcast der Kampagne.

Mehr dazu unter: https://gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de/

Podcast: Hinsehen – Zuhören – Hilfe holen! – Gleichberechtigung schützt vor Gewalt (gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de)

 

 

 

Jin Jiyan Azadi – Frauen Leben Freiheit

Jin Jiyan Azadi – Frauen Leben Freiheit

Nach dem Tod der jungen Frau Mahsa Amini protestieren Frauen und Männer im Iran für Frauenrechte, Selbstbestimmung und Freiheit. Das MIM solidarisiert sich mit den Menschen, die bei diesem Kampf ihre Freiheit und ihr Leben aufs Spiel setzen.