Die Geschichte des MIM

Seit über 30 Jahren gibt es in München das „Münchner Informationszentrum für Männer e.V.“ (MIM). Es gehört damit zu den ältesten Einrichtungen für Männerberatung und Männerselbsthilfeinitiativen in Deutschland. Der Münchner Jurist Waldemar Kiessling, der „Männer gegen Männergewalt“ in Hamburg mitgegründet hatte, zog 1987 wieder in seine Heimatstadt München und wollte auch hier eine Anlaufstelle speziell für Männer schaffen. Das MIM wurde in kleinen Hinterhofräumen in Sendling gegründet. Es ist inzwischen ein bundesweit beachtetes und für seine an fachlichen Standards ausgerichteten Angebote geschätztes „Leuchtturm“-Projekt.

1988 bis 1997

  • 1988 Konzeption der Einrichtung, Vereinsgründung, Beantragung der Gemeinnützigkeit und Anmietung eines kleinen Gartenhauses im Hof der Daiserstr. 22 und erste Selbsthilfeförderung durch die Landeshauptstadt München durch den Gründungsvorstand Waldemar Kiessling.
  • 1989 Entwicklung des Leitbilds, erste Informationsbroschüre, Anstellung von Sigurd Hainbach als hauptamtlicher Mitarbeiter, 2 aktive Selbsthilfegruppen.
  • 1990 Weiterentwicklung des Second-Step-Programms des „Pittsburgh Men´s Collective“ (eine strukturierte Anleitung für die Gruppenarbeit mit gewalttätigen Männern), 4 aktive Selbsthilfegruppen.
  • 1992 Mitwirkung an der Gründung eines Münchner Arbeitskreises für Väterarbeit.
  • 1993 Umzug des MIM in neue, größere Räumlichkeiten in der Landwehrstr. 85. Anstellung von Walter Hinz als weiteren Berater. Einrichtung der Fachstelle. Angebote des MIM: 3 angeleitete Gruppen zu den Themen „Trennung und Scheidung“, „Gewalt in der Partnerschaft“ (PGP) und „Erlebte sexuelle Gewalt“. 13 aktive Selbsthilfegruppen
  • 1994 Erstmalige Durchführung der „Münchner Vätertage“, gemeinsam mit dem Arbeitskreis Väterarbeit.
  • 1995 Aktualisierung und Konkretisierung des Leitbilds.
  • 1997 Erstes Sexualtäterprogramm (STT) in Kooperation mit dem Kinderschutzzentrum München.

1998 bis 2007

  • 1998 10jähriges Jubiläum des MIM e.V.. Herausgabe einer Festschrift, Festveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Forum, der Evangelischen Stadtakademie München sowie Ausrichtung einer bundesweiten Fachtagung zur Täterarbeit bei häuslicher Gewalt gemeinsam mit dem Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen mit dem Titel „Für wen lohnt sich die Arbeit mit gewalttätigen Männern?“. Zusammenarbeit mit der Frauenhilfe München, der Brücke e.V. und der Fachstelle für Täter-Opfer-Ausgleich. 16 aktive Selbsthilfegruppen.
  • 1999 Entwicklung und Einsatz des Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT), Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Bewährungshilfe.
  • 2001 Einstellung von Klaus Wienecke für Verwaltung und Organisation. Erstmalige Durchführung des Männerpalavers – als gemeinsame Veranstaltung mit dem Schwulen Kommunikations- und Informationszentrum München e.V. (SUB) und der Evangelischen Stadtakademie München.
  • 2003 Kampagne „2000+3 Männer gegen Vergewaltigung, für Würde, Vertrauen und Selbstachtung“ zusammen mit dem Frauennotruf München.
  • 2005 Erste Erfahrungen mit dem „Coolness-Training (CT)“ an einer Münchner Schule.
  • 2006 Das MIM ist innerhalb einer bundesweiten Arbeitsgruppe an der Entwicklung verbindlicher Qualitätsstandards von Täterprogrammen bei häuslicher Gewalt beteiligt.
  • 2007 10jähriges Jubiläum des Projekts „man|n sprich|t“ (STT), bundesweite Fachtagung „Es soll nie wieder passieren! – Kinder schützen bei sexueller Gewalt“ zusammen mit dem Deutschen Kinderschutzbund. Als Netzwerkpartner übernimmt das MIM im Münchner Unterstützungsmodell (MUM) die Beratung von männlichen Geschädigten von Partnerschaftsgewalt in Kooperation mit sechs anderen Organisationen. Mitbegründung der „Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt (BAG TäHG e.V.)“.

2008 bis 2017

  • 2009 neues Kooperationsprojekt mit der Beratungsstelle der Frauenhilfe: Elternberatung in Familiengerichtsverfahren bei häuslicher Gewalt im Rahmen des Münchner Modells (MüMo).
  • 2010 Umzug des MIM in neue, wesentlich größere Räumlichkeiten in der Feldmochinger Str. 6. Erweiterung der Beratungskapazität um eine Beraterstelle für das Münchner Modell, sowie um eine für AAT und PGP. Einstellung einer Verwaltungsfachkraft.
  • 2011 AAT Fachkongress, „Mehr als heißer Stuhl!“, gemeinsam mit Innerer Mission München.
  • 2013 25jähriges Jubiläum MIM e.V.: Herausgabe einer Festschrift, Festveranstaltung in den Räumen des MIM mit diversen Grußworten und Festvorträgen. Die Gesamtverantwortung lag in Händen des Gründungsvorstands Waldemar Kiessling.
    Erstmalige Anstellung einer Mitarbeiterin für AAT und PGP!
    Förderung des Selbsthilfebereichs des MIM durch die Stadt München (Stadtjugendamt).
    Kooperation und Förderung im Bereich PGP durch den Landkreis Freising (bis 2016).
  • 2014 Neuausrichtung des MIM-Vereinsvorstandes, Besetzung mit profilierten Fachleuten.
  • 2016 Vertrag mit der Diözese Regensburg zur „Opferberatung ehemaliger Regensburger Domspatzen“. Dafür Anmietung eines zweiten MIM-Standortes in der Feldmochinger Str. 10 (MIM2), um den steigenden Beratungsumfang auch räumlich abdecken zu können.
  • 2017 starke Zunahme der Nachfrage nach Beratung in den Bereichen PGP, MüMo und STT.

seit 2018

  • 2018 30jähriges Jubiläum MIM e.V.: Festveranstaltung im Moosacher Pelkovenschlössl, mit zahlreichen Grußworten von Partnern, Unterstützern und Vereinsmitgliedern, sowie einer Fachtagung der BAG TäHG e.V.
    Zum 30.09.2018 ging Sigurd Hainbach, der langjährige Fachstellenleiter des MIM in den Ruhestand, sein Nachfolger wurde Andreas Schmiedel.
    Ab 10/2018 Personalerweiterung um 2,5 Planstellen für MüMo, PGP, MUM und beaufsichtigtem Umgang.
    Nutzung des MIM2 für Beratung im Bereich MüMo und MUM, kindgerechte Ausstattung eines Raums. Untervermietung von zwei MIM2-Räumen an die Frauenhilfe gGmbH.